Wie die meisten ländlichen Gebiete, so verzeichnete auch Völs im 19. Jahrhundert einen Rückgang in der Einwohnerzahl, und zwar von 1.741 im Jahr 1840 auf 1.510 im Jahr 1910. Nach dem Zweiten Weltkrieg stieg die Einwohnerzahl auf rund 2000 Personen an, und sie blieb dann bis um 1970 ziemlich konstant, weil dem starken Geburtenüberschuss eine nicht minder starke Abwanderung – bedingt durch die Krise der Landwirtschaft – gegenüberstand.
Stürmisch aber wurde die Bevölkerungsentwicklung ab 1970. So stieg die Einwohnerzahl der Gemeinde Völs am Schlern bis zum Jahr 1981 auf 2520 Personen, überschritt im Jahr 2001 die 3000-Marke; Ende 2006 waren es 3224 Personen. Damit lag Völs hinsichtlich Zunahme der Bevölkerung prozentuell durchgehend über dem Landesdurchschnitt.
Zugleich zählte die Gemeinde Völs am Schlern im Jahr 2006 insgesamt 1212 Haushalte, mit einer beträchtlichen Anzahl an Ein-Personen-Haushalten. So ist der statistische Durchschnitt der Anzahl der Mitglieder je Haushalt von 4,1 im Jahr 1971 auf 2,66 im Jahr 2006 zurückgegangen und liegt damit noch knapp über dem Landesdurchschnitt (2,53). – 2007 stellte die Gemeinde Völs elf Baukonzessionen für Neubauten mit insgesamt 26 Wohneinheiten aus.
Hinsichtlich Sprachgruppenzugehörigkeit zählte die Gemeinde Völs bei der Volkszählung im Jahr 2001 gut 95 Prozent deutschsprachige Einwohner; 4 Prozent gehörten der italienischen Sprachgruppe an, ½ Prozent der ladinischen.
Laut derselben Volkszählung waren 2001 in der Gemeinde Völs am Schlern von den 1480 Erwerbstätigen noch 15 Prozent in der Landwirtschaft beschäftigt, 30 Prozent in Produktionsbetrieben (Kleinunternehmen und Handwerk), 55 Prozent im Dienstleistungsbereich. Dabei waren 876 Personen an 303 Arbeitsstätten in der Gemeinde selbst beschäftigt.
Viele Bürger arbeiten außerhalb der Gemeinde, großteils in der Landshauptstadt Bozen und als Tagespendler. Die Mobilität wird durch gute halbstündige Autobusverbindungen auf der Strecke Kastelruth – Seis – Völs – Bozen gewährleistet; diese kommen auch den Schülern zugute, welche die verschiedenen Oberschulen in der Landeshauptstadt besuchen.
Das Landschaftsbild wird am Fuß der Berge durch einen breiten Bannwaldgürtel geprägt, darunter durch ein Mosaik von Kulturland, Mischwald und unbelassener Natur. Das Kulturland hat sich hinsichtlich Bewirtschaftung in den letzten fünf Jahrzehnten zwar grundlegend verändert, doch besticht es weiterhin durch die sorgsame Pflege, mit der es die bäuerlichen Familien auf den annähernd 200 Höfen bearbeiten bewirtschaften. Bemerkenswert ist auch, dass es in der Gemeinde Völs 18 Erbhöfe gibt; mit der Auszeichnung „Erbhof“ ehrt das Land Südtirol jene Familien, die seit mindestens 200 Jahren, also über mehrere Generationen hin, in direkter Erbfolge ein geschlossenen Hof bewohnen und auch selbst bewirtschaften.
Vielleicht ein Dutzend der Bauern kann man als Vollerwerbsbauern bezeichnen; doch auch diese haben sich durch touristische Angebote (z.B. „Urlaub auf dem Bauernhof“) eine zusätzliche Einnahmequelle gesichert. – Die Kleinbauern bezeichnet man heute jedoch wohl besser als Nebenerwerbsbauern, die den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie zum Großteil aus einem Angestelltenverhältnis im Handwerk oder Dienstleistungsbereich, am Ort selbst oder gar als Pendler, beziehen.
(Dr. Hermann Vötter)